„Alles ist weg, alles“: In Jamaika herrscht nach Hurrikan Melissa Verzweiflung.
Die Familie der sechsjährigen Jermonique Tomlinson ist dankbar, den Hurrikan Melissa, der am 28. Oktober auf Land traf, überlebt zu haben, berichtet der Jamaica Star. Ihre Eltern, die nun in einem provisorischen Zelt Schutz suchen, wissen nicht, wann ihre Tochter wieder in einem richtigen Bett schlafen oder zur Schule gehen kann.
Bei unserer Ankunft in der Gemeinde Westmoreland [an der Westspitze Jamaikas] begrüßt uns die sechsjährige Jermonique Tomlinson mit einem breiten Lächeln. „Können Sie ein Foto von mir machen?“, fragt sie mit ihrer lieblichen Stimme.
Diese einfache Bitte – ein Beweis für unerschütterliche Unschuld – hellt die Atmosphäre kurz auf und zaubert seinen Eltern, Jermaine Tomlinson und Kenisha Lewis, ein kleines Lächeln ins Gesicht.
Dies ist möglicherweise das erste Mal, dass sich ihre Gesichter beruhigt haben, seit Hurrikan Melissa ihr Leben verwüstet und ihnen alles genommen hat.
Doch hinter dem Lächeln erzählen ihre Augen eine ganz andere Geschichte – eine Geschichte von schlaflosen Nächten, Verlust und Überleben. Auf dem kleinen Stück Land, wo einst ihr Dreizimmerhaus stand, hat Jermaine aus einem Stück zerrissener Plane und Blechresten ein provisorisches Zelt errichtet. Unter diesem notdürftigen Unterschlupf hat das Paar die Überreste seines früheren Lebens zusammengetragen.
Während die hochschwangere Kenisha sich vorsichtig bewegt, ihr Fuß in einen schmutzigen Verband gewickelt – sie hatte sich bei dem Sturm verletzt –, eilt ihre Tochter zu einem Haufen durchnässter Trümmer und zieht stolz ein Klassenfoto hervor, den Beweis für ihren Aufstieg in die nächste Klasse. Das Foto ist noch immer...
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